Zirkuläre Produkte erhalten eigenes Branding

Auf ein Wort mit Dr. Maren Otte: Relevanz der transparenten Nachhaltigkeitskommunikation und das eigene Think Circular Branding für zirkuläre Produkte.

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4 June 2021

Auf ein Wort mit Dr. Maren Otte

Dr. Maren Otte verantwortet die Nachhaltigkeitsbestreben der CWS Gruppe und arbeitet intensiv mit ihrem interdisziplinären Team daran, die Welt für die zukünftigen Generationen lebenswert zu erhalten und lebenswerter zu machen. Getreu dem CWS Claim «Für eine gesündere und bessere Zukunft» hat das ONE Team mit ihr über die Nachhaltigkeitsstrategie und aktuelle Projekte gesprochen.

Frau Otte, Sie sind als Group Director Corporate Communications & Responsibility unter anderem für die Nachhaltigkeitsstrategie der CWS Gruppe verantwortlich. Bis 2024 will soll das Unternehmen das nachhaltigste der Branche werden. Wo stehen wir aktuell?

Wir bei der CWS Gruppe arbeiten täglich für eine gesündere und sichere Zukunft. Das können wir nur erreichen, wenn wir nachhaltige Lösungen anbieten. Wir alle wissen: Die ökologische Belastungsgrenze unserer Welt ist erreicht – aktuell werden mehr Ressourcen verbraucht als Rohstoffe nachwachsen können. Hier müssen auch Unternehmen Verantwortung übernehmen. Für uns liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems in der Kreislaufwirtschaft: Wir betrachten den gesamten Lebenszyklus eines Produktes aus nachhaltiger Perspektive. Vom Design und der Auswahl der Materialien, dem Gebrauch und der Entsorgung - wir denken in Kreisläufen haben alle Lebensphasen im Blick.  

Wie können wir uns das genau vorstellen? Sprich, welche Massnahmen werden getroffen, damit die angebotenen Produkte nachhaltiger werden?

Das nachhaltigste Produkt ist natürlich das, das gar nicht erst produziert werden muss. Produkte langlebiger gestalten, im Kreislauf führen und am Ende Ihres Lebens wiederverwerten – das ist der Kern nachhaltiger Produkte. Unsere Produkte werden zum grossen Teil vermietet, so haben wir die Kontrolle über den gesamten Produktkreislauf. Für 2021 haben wir zwei konkrete Zielsetzungen. Zum einen, dass wir bis Ende des Jahres rund 35 Prozent des Neukundengeschäfts auf Basis nachhaltiger Produkte erwirtschaften möchten. Dafür müssen wir zunächst das ganze Produktportfolio analysieren und in Bezug auf Nachhaltigkeit bewerten. Dabei liegen Biodiversität, Klimawandel und Zirkularität von Produkten im Fokus der Massnahmen. Zum anderen erstellen wir einen Corporate Carbon Footprint für die CWS Gruppe und arbeiten daran, unseren Fussabdruck immer weiter zu senken. Auch dabei überprüfen wir Einsparungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Sie haben Zirkularität in Bezug auf Nachhaltigkeit angesprochen. Was genau versteht man darunter?

Die Kernidee ist, dass Produkte so lange wie möglich im Servicekreislauf gehalten und Wiederverwertungsmöglichkeiten genutzt werden. Bei uns bedeutet dies, dass wir die Ressourcen verantwortungsvoll einkaufen, auf langlebiges Design setzen und den Lebenszyklus bereits bei der Produktentwicklung vom Anfang bis zum Ende durchdenken und Wiederverwertungsmöglichkeiten frühzeitig prüfen – von der weiteren Nutzung der Fasern bis hin zur Wiederverwendung in anderem Kontext. Diese Grundidee der Nachhaltigkeit über Produkte und Lebenszyklen hinweg werden wir zukünftig mit einem eigenen «Think Circular» Zeichen ausweisen.

Ist Nachhaltigkeit ein reiner Verkaufsschlager oder schlicht die Zukunft der Wirtschaft?

Wir sehen, dass Kunden auch im nicht-finanziellen Bereich zunehmende Transparenz in der Kommunikation erwarten. Grosskunden informieren sich nicht nur zu Themen der Social Compliance, sondern fragen uns auch zunehmend nach Nachhaltigkeitszertifizierungen und CO2 Bilanzen. Aktuell diskutieren alle über das «New Normal». Wie das aussehen soll? Vor allem nachhaltiger. Unter dem Stichpunkt Green Recovery spielen Kreislaufmodelle eine Schlüsselrolle. Wir nehmen diesen Gedanken auf und machen uns heute schon Gedanken darüber, wie die Welt morgen aussehen könnte. Wir denken zirkulär und stärken damit unsere Stärke: Das Mietmodell.

 

Frau Otte, vielen Dank für das Gespräch!