In der Regel werden Gebäude in mehrere Bereiche unterteilt, die als Brandabschnitte bezeichnet werden. Innerhalb dieser Abschnitte sorgen speziell klassifizierte Wände, Decken und Türen für eine klare Trennung. Dies dient dem Zweck, die Ausbreitung von Feuer und Rauch auf andere Bereiche zu verhindern und somit die Gefahr für Personen und Vermögenswerte zu verringern. Gleichzeitig ermöglicht diese Struktur der Feuerwehr eine effiziente Brandbekämpfung.
Dennoch sind Ihnen wahrscheinlich aus Ihrer eigenen Betriebserfahrung die Herausforderungen bekannt: Die IT benötigt zusätzliche Verbindungen, und Lüftungsrohre sowie elektrische Installationen beanspruchen zusätzlichen Raum. Mit der Zeit werden die Wände, die die Brandabschnitte bilden, durch zahlreiche Durchbrüche so durchlässig wie Schweizer Käse. Hier kommen sogenannte Brandschutzschotts ins Spiel, um den Brandschutz wiederherzustellen.
Wozu dienen Brandschutzschotts?
Brandschutzschotts sind Teil des baulichen Brandschutzes. Kombischotts und Weichschotts helfen Wände, Decken und Unterböden gegen Feuer, Rauch und Brandgase abzudichten. Der Brandschutschott muss dem Feuerwiderstand der umgebenden Bauteile entsprechen.
Ein Beispiel: Eine Wand ist als feuerbeständig klassifiziert, sie hält also Feuer bis zu 90 Minuten stand. Folglich muss die Abschottung diese Anforderung ebenfalls erfüllen (S90, S für Schott, 90 für Minuten).
Welche Brandschutzschotts gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Systemen. Sie unterscheiden sich in Material, Aufbau und Wirkungsweise. Zu den gängigen gehören:
- Weichschott geeignet hauptsächlich für Kabeldurchführungen und nicht brennbare Rohre. Weichschotts bestehen aus Mineralwollplatten und einer Beschichtung, die im Brandfall aufquillt.
- Mörtelschott geeignet für Kabeldurchführungen und Rohre.
- Kissenschott geeignet für Kabeldurchlässe. Die Kissen aus Mineral- oder Glasfaser werden in die zu schließende Öffnung gelegt. Sie dienen meistens als vorübergehende Lösung auch für Leeröffnungen.
- Brandschutzbandage geeignet zur Umhüllung von Kabeltragesystemen und Kabelbündeln im Innenbereich.
- Brandschutzmanschette wird um brennbare Rohre gesetzt.
- Brandschutzschaum geeignet zum Verschließen enger Ringspalten. Der Schaum quillt nach der Montage auf, die Öffnung wird zu gepresst.
- Kabelbox ist ein vorgefertigtes Stahlblechgehäuse, durch das Kabel durch Öffnungen, Decken und Böden geführt werden. Die Box ist mit Material ausgekleidet, welches im Brandfall aufschäumt und den Innenraum verschließt. An den Stirnseiten wird die Box gegen Rauch abgedichtet.
Wie finden Sie den passenden Brandschutzschott?
Die Auswahl des geeigneten Brandschutzschotts hängt von der spezifischen Einbausituation in Ihrem Gebäude ab, was eine komplexe Einschätzung erfordert.
Unsere Experten für baulichen Brandschutz legen bei der Beurteilung besonderen Wert auf die umgebenden Bauteile und deren Feuerwiderstandsklasse. Weitere entscheidende Kriterien sind die Art der Leitungsdurchführungen, wie Kabel und Rohre, sowie deren Eigenschaften und die Größe der zu schließenden Öffnung.
Was ist beim Einbau zu beachten?
Schottsysteme erfordern eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Normung (DIBt) oder ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis (AbZ). Bei Brandschotts für Elektroinstallationen sind zusätzliche Vorgaben zu beachten.
Theoretisch darf jeder Handwerker Schotts einbauen. Achten Sie bereits bei der Auftragsvergabe darauf, dass die Monteure auf das jeweilige System geschult sind, und fordern Sie den entsprechenden Schulungsnachweis des Schottherstellers an. Die CWS Fire Safety-Brandschutztechniker sind von allen marktführenden Herstellern zertifiziert.
Selbstverständlich bauen wir nach den Vorgaben des jeweiligen Herstellers und den Zulassungsbestimmungen ein.
Die Einbauanleitung muss während der Montage von der ausführenden Firma bereitgehalten werden, sodass Sie sich bei einem Blick auf die Arbeiten davon überzeugen können.
Fertige Brandschutzschotts müssen dauerhaft gekennzeichnet werden. Auf dem Schild sind folgende Angaben zu vermerken:
- Hersteller
- Herstellungsjahr
- Zulassungsnummer
- Feuerwiderstandsklasse
- Name der ausführenden Firma
Das Vergessen der Kennzeichnung ist ein klassischer Fehler beim Einbau. Schottsysteme ohne Schild werden bei einer Brandschutzbegehung als gravierender Mangel eingestuft.
Für Ihren Betrieb hat die fehlende Kennzeichnung zudem praktische Konsequenzen, da eine Nachbelegung nahezu unmöglich wird. Fehlt der Nachweis, muss die betreffende Abschottung vollständig erneuert werden, was mit erheblichen Folgekosten verbunden ist.
Warum ist die Dokumentation wichtig?
Neben der verpflichtenden Kennzeichnung ist eine zusätzliche Dokumentation empfehlenswert. Die Systeme werden durchnummeriert und in einen Plan eingetragen, sodass schnell ersichtlich ist, wo welcher Brandschutzschott installiert wurde.
Dies bietet vier Vorteile:
- Sie behalten den Überblick.
- Die Brandschutzschotts sind bei Bau- und Sachverständigenabnahmen leicht nachvollziehbar.
- Beschädigte Brandschutzschotts können bei Nachbelegungen schnell anhand ihrer Nummer identifiziert und instandgesetzt werden.
- Als Auftraggeber haben Sie die Möglichkeit, die Rechnungsstellung anhand der Dokumentation nachzuvollziehen.
Wir erstellen digitale Bild- und Datendokumentationen für Sie.
Wie sind Brandschutzschotts zu prüfen?
Wir empfehlen eine regelmäßige Sichtkontrolle der bestehenden Abschottungen. Dabei unterstützen unsere Fachleute Sie gerne.