Vorschriften für Wandhydranten

Ein Überblick über die relevanten DIN-Normen.

7 April 2025 Fire Safety

Wandhydranten zählen zu den essenziellen Bestandteilen des vorbeugenden Brandschutzes in Gebäuden. Sie ermöglichen eine schnelle Brandbekämpfung bereits in der Entstehungsphase und tragen maßgeblich zur Sicherheit von Personen und Sachwerten bei. Verschiedene DIN-Normen regeln in Deutschland die Planung, Installation und den Betrieb von Wandhydranten. 

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Vorschriften und Normen, die im Zusammenhang mit Wandhydranten zu beachten sind.

Bedeutung von Wandhydranten im Brandschutz

Wandhydranten fungieren als fest installierte Wasserentnahmestellen innerhalb von Gebäuden und ermöglichen eine effektive Brandbekämpfung, bevor die Feuerwehr eintrifft. 

Sie befinden sich in Wandnischen und sind mit einem aufgerollten Druckschlauch sowie einem Strahlrohr ausgestattet. Die strategische Platzierung in Fluren, Treppenraum und anderen zentralen Bereichen gewährleistet einen schnellen Zugriff im Notfall.

Relevante DIN-Normen für Wandhydranten

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Die Vorschriften für Wandhydranten sind in mehreren DIN-Normen zu finden. Die wichtigsten sind:

DIN 14461: Wandhydranten

Diese Norm definiert die Anforderungen an Wandhydranten und unterteilt sie in verschiedene Typen:

  • Typ "S": Wandhydranten zur Selbsthilfe. Sie sind mit formstabilen Schläuchen ausgestattet und für die Nutzung durch Laien konzipiert. Die geforderte Wassermenge beträgt 24 l/min bei einem Fließdruck von 2 bar.
  • Typ "F": Wandhydranten zur Selbsthilfe und zum Einsatz durch die Feuerwehr. Sie können mit formstabilen oder faltbaren Schläuchen ausgestattet sein.

Die Norm legt zudem fest, dass Wandhydranten in leicht zugänglichen Bereichen installiert und entsprechend gekennzeichnet sein müssen. Wartungsvorgaben sind ebenfalls in der Norm enthalten. So ist eine monatliche Kontrolle durch den Betreiber, eine jährliche Wartung & jährliche Druckprüfung der Schläuche (mit Betriebsdruck) sowie alle 5 Jahre eine Druckprüfung der Schläuche mit dem maximal zulässigen Druck von 1,2 MPa. Zusätzlich ist in nahezu allen Bundesländern gem. der jeweiligen Prüfverordnung eine Prüfung durch einen Sachverständigen notwendig.

DIN 14462: Planung und Einbau von Löschwassereinrichtungen

Diese Norm behandelt die Planung und den Einbau von Löschwassereinrichtungen, einschließlich Wandhydranten. Sie gibt Richtlinien für die Dimensionierung, Installation und den Betrieb von Löschwasseranlagen vor. Die Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung und die Einhaltung hygienischer Standards, insbesondere die Trennung von Trink- und Löschwasser, stellen zentrale Aspekte dar.

Die aktuelle Fassung der DIN 14462 enthält detaillierte Anforderungen an die Löschwasserversorgung, besonders in Bezug auf die Netzberechnung und die gleichzeitige Nutzung mehrerer Entnahmestellen. Die Norm berücksichtigt verschiedene Szenarien, in denen mehrere Wandhydranten gleichzeitig betrieben werden müssen, und stellt die ausreichende Dimensionierung der Wasserversorgung auch in solchen Fällen sicher.

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DIN 1988-600: Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen

Wandhydranten können an die Trinkwasserversorgung angeschlossen sein, weshalb die Einhaltung der DIN 1988-600 (früher DIN 1988-6) essenziell ist. Sie regelt den Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen und schreibt Maßnahmen wie den Einbau von zugelassenen Löschwasserübergabestellen (wie z. B. Behälter oder Füll- und Entleerungsstationen) vor, um eine Rückverkeimung zu verhindern. Die Norm kategorisiert verschiedene Flüssigkeiten nach ihrem Gefährdungspotenzial und definiert entsprechende Sicherungseinrichtungen.

Bauordnungsrechtliche Vorschriften

Die Installation von Wandhydranten ist in vielen Bundesländern für bestimmte Gebäudetypen bauordnungsrechtlich vorgeschrieben. Dies betrifft insbesondere:

  • Versammlungsstätten
  • Hochhäuser (über 22 Meter Höhe)
  • Beherbergungsstätten mit mehr als 60 Betten
  • Verkaufsstätten mit mehr als 2.000 m² Verkaufsfläche
  • Industriebauten mit erhöhtem Brandrisiko

Die genauen Anforderungen können je nach Bundesland variieren und sind in den jeweiligen Landesbauordnungen oder Sonderbauverordnungen festgelegt.

Installation und Wartung von Wandhydranten

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Die korrekte Installation und regelmäßige Wartung von Wandhydranten sind entscheidend für ihre Funktionsfähigkeit im Ernstfall. Folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Standortwahl: Wandhydranten sollten an gut sichtbaren und leicht zugänglichen Stellen installiert werden, vorzugsweise entlang von Flucht- und Rettungswegen.
  • Kennzeichnung: Eine eindeutige Beschilderung nach DIN 4066 und DIN 14461 ist erforderlich, um den Standort des Wandhydranten klar zu markieren.
  • Wartung: Die DIN 14462 schreibt jährliche Inspektionen aller Wandhydranten vor. Zusätzlich muss alle 5 Jahre eine Druckprüfung der Schläuche durchgeführt werden. Defekte oder beschädigte Komponenten müssen umgehend repariert oder ersetzt werden.
  • Schulung: Mitarbeiter und Bewohner sollten im Umgang mit Wandhydranten geschult werden, um im Notfall effektiv handeln zu können.
  • Ablauf einer Wandhydranten-Wartung

Wandhydranten stellen unverzichtbare Einrichtungen für den Brandschutz in Gebäuden dar. Die Einhaltung der relevanten DIN-Normen gewährleistet ihre Wirksamkeit und trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. 

Sorgfältige Planung, fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung gemäß den aktuellen DIN-Normen können sicherstellen, dass Wandhydranten im Ernstfall zuverlässig funktionieren und zur Schadensbegrenzung beitragen. Die Integration in ein umfassendes Brandschutzkonzept erhöht zusätzlich die Sicherheit von Personen und Sachwerten.

Gut zu wissen: Die aktuellen DIN-Normen gelten auch für Bestandsanlagen, so ist ggf. eine Anpassung nötig, um die Vorschriften zur Trink- und Löschwassertrennung einzuhalten.

Haben Sie noch Fragen bzgl. der Vorschriften für Wandhydranten?

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