In den letzten Jahren ist ein Thema zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt: PFAS-Chemikalien, eine Gruppe von synthetischen Chemikalien, die in zahllosen Alltagsprodukten zu finden sind. Von der Bratpfanne bis zum Löschschaum - diese Substanzen sind allgegenwärtig. Doch was zunächst als chemischer Fortschritt gefeiert wurde, entwickelt sich zunehmend zu einer Umweltherausforderung.
Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen von PFAS und zeigt auf, welche Konsequenzen sich daraus für den vorbeugenden Brandschutz ergeben.
Was sind PFAS-Chemikalien?
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind synthetische chemische Verbindungen, die seit den 1940er Jahren in verschiedensten Industrieprozessen und Produkten zum Einsatz kommen. Eine bekannte Untergruppe der PFAS sind die PFOS (Perfluoroctansulfonsäure), die aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften lange Zeit in vielen Alltagsprodukten verwendet wurden.
Diese Chemikalien zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Stabilität aus - eine Eigenschaft, die ihnen den Beinamen "ewige Chemikalien" eingebracht hat. Genau diese Beständigkeit stellt jedoch ein erhebliches Umweltproblem dar, da PFAS praktisch nicht abbaubar sind und sich in der Umwelt, in Lebewesen und letztlich auch im menschlichen Körper anreichern.

Das PFAS-Verbot in der EU

Die Europäische Union plant ein umfassendes Verbot von PFAS, da diese Stoffgruppe mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht wird.
Wissenschaftliche Studien deuten auf mögliche krebserregende Eigenschaften hin, sowie auf negative Auswirkungen auf das Immun- und Hormonsystem. Einige PFAS-Verbindungen, wie PFOS, sind in der EU bereits verboten.
PFAS-Chemikalien im vorbeugenden Brandschutz

Die aktuelle Situation
Ein besonders wichtiger Anwendungsbereich von PFAS findet sich im Brandschutz, speziell in Löschschäumen.
Die fluorhaltigen Schaumlöschmittel werden seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt, da sie besonders effektiv bei der Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden sind. Sie bilden einen film-bildenden Schaum, der das Brandgut von der Sauerstoffzufuhr abschirmt und somit das Feuer erstickt.
Die Notwendigkeit zum Wandel
Mit dem geplanten PFAS-Verbot steht die Brandschutzbranche vor einer bedeutenden Herausforderung: Alle PFAS-haltigen Löschmittel, einschließlich der in Feuerlöschern verwendeten Schäume, müssen durch PFAS-freie Alternativen ersetzt werden. So dürfen ab dem 10. Oktober 2026 nur noch fluorfreie Feuerlöscher in den Verkehr gebracht werden. Fluorhaltige Feuerlöscher, die vor dem Stichtag hergestellt wurden, dürfen noch bis 2023 im Zuge einer Übergangsregelung genutzt werden.
Dieser Wandel betrifft nicht nur die Neuanschaffung von Löschmitteln, sondern auch den Austausch bereits vorhandener PFAS-haltiger Produkte.
Frühzeitiges Handeln ist der Schlüssel
Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, sich frühzeitig mit dem Umstieg auf PFAS-freie Löschmittel zu befassen. Ein proaktiver Ansatz bietet mehrere Vorteile:
- Kostenkontrolle: Ein geplanter, schrittweiser Umstieg ermöglicht eine bessere Verteilung der Investitionskosten.
- Versorgungssicherheit: Proaktives Handeln ist entscheidend, um Versorgungsengpässe bei der Beschaffung geeigneter Alternativen zu vermeiden. Ein Austausch von fluorhaltigen Schaumlöschmitteln ist inzwischen nicht mehr möglich, da die Produktion seitens der Hersteller bereits eingestellt wurde.
- Rechtssicherheit: Unternehmen können sicherstellen, dass sie die kommenden gesetzlichen Anforderungen rechtzeitig erfüllen.
- Umweltschutz: Je früher auf PFAS-freie Alternativen umgestellt wird, desto geringer ist die Umweltbelastung.
Der Übergang zu PFAS-freien Löschmitteln ist nicht nur eine gesetzliche Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für Unternehmen, ihre Brandschutzkonzepte zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Je früher dieser Transformationsprozess eingeleitet wird, desto reibungsloser und kosteneffizienter kann er umgesetzt werden.
Dabei ist es wichtig, dass Unternehmen sich von Experten beraten lassen, um die für ihre spezifischen Anforderungen optimalen PFAS-freien Alternativen zu identifizieren.

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