Die Frage nach fluorhaltigen Feuerlöschern beschäftigt derzeit viele Unternehmen und Privatpersonen. Denn die Realität ist: Die überwiegende Mehrheit, der vor 2024 verkauften Schaumlöscher enthält, fluorhaltige Löschmittel. Dies hat sowohl historische als auch technische Gründe.
Warum wurden fluorierte Löschmittel eingesetzt?
Fluorhaltige Schaumlöschmittel waren lange Zeit der Standard in der Brandbekämpfung, besonders bei Flüssigkeitsbränden. Ihre hervorragenden Löscheigenschaften machten sie zur ersten Wahl für Hersteller und Anwender. Die Entwicklung lässt sich in mehrere Phasen einteilen:
- Bis etwa 2014: Einsatz von langkettigen C8-Fluortensiden
- 2014-2024: Umstellung auf kürzere C6-Fluortenside (PFHxA)
- Ab September 2024: Regulierung auch von C6-basierten Schaummitteln durch die REACH-Verordnung
Wie erkenne ich fluorhaltige Feuerlöscher?
Als Faustregel gilt: Fast alle Schaumlöscher, die vor 2024 gekauft wurden, enthalten fluorhaltige Löschmittel.
Ausnahme sind nur speziell gekennzeichnete "Bio-Feuerlöscher", die bereits vor dem EU-Verbot auf umweltschädliche Zusätze verzichteten Die Kennzeichnung "Bio-Feuerlöscher" muss explizit auf dem Gerät vermerkt sein.

Was bedeutet das für bestehende Feuerlöscher?

Für Besitzer von älteren Schaumfeuerlöschern stellt sich die aktuelle Situation als besondere Herausforderung dar. Ein einfacher Austausch des Löschmittels ist leider keine praktikable Lösung darstellt. Sobald ein Feuerlöscher einmal mit fluorhaltigem Löschmittel befüllt wurde, ist eine gründliche Reinigung nahezu unmöglich. Selbst wenn man das Löschmittel austauschen würde, könnte man die sehr niedrigen vorgeschriebenen PFAS-Grenzwerte nicht einhalten.
Eine Umrüstung ist somit oft nicht möglich und falls doch, wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Gibt es Möglichkeiten zur Umrüstung?
Eine Umstellung auf fluorfreie Löschmittel ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich:
- Das Schaummittel muss in einer unbeschädigten Kartusche oder Tube vorliegen
- Der Feuerlöscher darf noch nie ausgelöst worden sein
- Die Behälterinnenwand darf noch keinen Kontakt zu PFAS-Schaum gehabt haben
Wichtig: Auch nach einer Umrüstung muss der Feuerlöscher nach DIN EN3 typgeprüft sein, was oft den Austausch weiterer Bauteile erforderlich macht.
Wie geht es weiter?

Sämtliche deutsche Feuerlöscher-Hersteller bereits auf diese Herausforderung reagiert und bieten mittlerweile leistungsstarke Lösungen an.
Die neuen Modelle sind nach DIN-EN3 typgeprüft und enthalten keine PFAS-Zusätze mehr, wodurch sie von zukünftigen Regulierungen nicht betroffen sein werden. Die Umstellung der Produktion ist bei den meisten Herstellern entweder schon abgeschlossen oder steht kurz vor dem Abschluss. Dies bedeutet für Verbraucher und Unternehmen, dass beim Neukauf von Feuerlöschern bereits jetzt – bis auf wenige Ausnahmen (z.B. alkoholbeständige Löschmittel) – umweltfreundliche und zugleich effektive Alternativen zur Verfügung stehen, die den gleichen hohen Sicherheitsstandards entsprechen wie ihre Vorgänger.
Wichtig: Im Umkehrschluss bedeutet die Umstellung der Produktion seitens der Feuerlöscher-Hersteller aber auch, dass ein Löschmittelaustausch bei fluorhaltigen Schaumlöschern auch nicht mehr möglich ist.


Wer einen Schaumlöscher besitzt, der vor 2024 gekauft wurde, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen fluorhaltigen Feuerlöscher – es sei denn, es handelt sich um einen speziell gekennzeichneten Bio-Feuerlöscher. Für die Zukunft stehen jedoch bereits umweltfreundliche Alternativen zur Verfügung, die ebenso zuverlässig Brände bekämpfen können.
Bei Fragen zur Umrüstung oder zum Geräteaustausch beraten Sie unsere Experten in Ihrer Region gerne persönlich.