Mehrwegkleidung im Service bietet nachhaltigen Schutz
Kleidung im Reinraum unterliegt strengen internationalen Vorschriften. Um diesen zu entsprechen, bestehen auch hohe Anforderungen bei der Aufbereitung der Kleidung. So muss zum Beispiel mit frisch aufbereitetem Wasser gewaschen werden, das in eigenen Aufbereitungsanlagen mehrfach gefiltert und rein vorbereitet wird. Und damit ist man auch schon bei einem der wichtigsten Hebel der Nachhaltigkeit für den Bereich der CWS Cleanrooms: Die tägliche Arbeit in der Wäscherei neben den Services selbst. Ein Interview mit Markus Schad, General Manager CWS Cleanrooms.
CWS Cleanrooms
Als erster Full-Service-Anbieter bietet CWS Cleanrooms alles aus einer Hand rund um den Reinraum: von individuellen Lösungen für Bekleidung über Reinigung, Verbrauchsmaterialien, Schulung der Mitarbeiter:innen bis hin zum On-Site-Service direkt beim Kunden vor Ort. Als ganzheitlicher Lösungsanbieter entwickeln wir mit umfassendem Fachwissen, langjähriger Erfahrung und großer Leidenschaft auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zugeschnittene modulare Angebote und innovative Konzepte.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für CWS Cleanrooms?
Einer unserer Bereiche, der Textilservice, ist bereits sehr nachhaltig. Unsere Mehrwegreinraumkleidung kann zwischen 60 und 80 Waschzyklen durchlaufen, bis die Kleidung ausgemustert werden muss. Auch achten wir bei unseren Wäschereien auf energiepositive Neubauten und überprüfen im Bestand, welche Änderungen wir hinsichtlich Energieeinsparungen, -gewinnung und besserer Ökobilanz vornehmen können.
Grundsätzlich ist Nachhaltigkeit im Bereich Reinraum ein sehr kundenindividuelles Thema. Unsere Kunden aus der Pharma- und Medizinbranche unterliegen unter anderem den amerikanischen FDA-Vorschriften oder hier in Europa den GMP-Normen für Pharma und zum Beispiel ISO-Normen für die Chipindustrie. Diesen müssen wir entsprechen, mit jedem Produkt und Service und zu jeder Zeit. Deswegen liegt unser Fokus auf der individuellen und engen Zusammenarbeit mit unseren Kunden und der Analyse möglicher ressourcenschonender Maßnahmen.
Wie sieht das Management eines nachhaltigen Portfolios aus? Welche Ziele werden verfolgt?
Wir behalten hier zwei Ziele im Blick: Zum einen nehmen wir immer mehr nachhaltige Produkte in unser Portfolio auf. Zum anderen arbeiten wir intensiv an der Dekarbonisierung und der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wäschereien im Textilbusiness. Den größten Erfolg haben wir aktuell bei der Wassernutzung. Hier setzen wir auf Reduktion der Wassermengen durch gezielten Einsatz von Waschmitteln sowie die Wiederverwendung von Wasser. Wasser, das zum Beispiel im letzten Waschgang verwendet wurde, wird aufbereitet und dann für einen neuen ersten Waschgang verwendet. Dabei ist wichtig zu wissen, dass das Wasser, mit dem wir reinigen, reiner als Trinkwasser ist. Es wird von unseren Anlagen entsprechend der Normen so aufbereitet, dass es nicht mit Schadstoffen belastet ist und keine Mineralien enthält.
Wie wird Nachhaltigkeit an ökonomischen Erfolg gekoppelt? Was macht das Business enkelfähig?
Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen. Für jeden einzelnen Kunden gibt es bestimmte Abläufe und Produkte, die entsprechend individualisiert bearbeitet werden. Deswegen ist unser Erfolg eng mit der guten Kundenbeziehung verbunden. Das bedeutet auch, dass wir als Erstes in den eigenen Reihen für zufriedene Mitarbeiter:innen sorgen müssen. Nur ein positiv gestimmtes Team kann unsere Kunden auch gut betreuen. Das erreichen wir durch vielfältige Schulungsangebote – sowohl für administrativ Arbeitende als auch für unsere gewerblichen Angestellten. Dann ist es unsere Aufgabe, dem Kunden zuzuhören, ihn zu verstehen und ein individuelles Konzept zu erstellen.
Wenn wir über Dekarbonisierung und die Eindämmung von Emissionen sprechen, welche Maßnahmen werden hier ergriffen?
Unsere Wäschereien werden nachhaltiger. In Burghausen entsteht aktuell eine neue Reinraumwäscherei, die neuste Technik und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Wir haben eine KfW-40-Förderung erhalten und werden den Auflagen für Wärmedämmung, Energieerzeugung und -verbrauch entsprechen. Die erzeugte Energie wird entweder selbst verwendet oder in das Netz eingespeist. Wir werden mit einer hocheffizienten Wärmepumpe arbeiten. Auf dem rund 16.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen zwei neue Reinräume, die den neusten Standards entsprechen. Auch die Sozial- und Verwaltungsräume werden Orte der Begegnung werden, um unseren neuen 40 bis 60 Mitarbeiter:innen entsprechenden Raum neben der Arbeit zu bieten. Wir wollen das Projekt im Sommer 2023 fertigstellen.
Wenn wir über Kunden und deren Anforderungen sprechen, welche Punkte sind hier relevant?
Das ist sehr individuell. Wir beliefern nicht in Standardmengen, sondern exakt, wie es der Kunde wünscht. Der eine möchte, dass Wischmopps für die Reinigung in 5er-Chargen kommissioniert werden, der nächste hätte gerne 20 Stück – darauf gehen wir ein und individualisieren unsere Abläufe entsprechend. Daher ist vollumfängliche Beratung essenziell. Ich gehe davon aus, dass wir weiterhin proaktiv und intensiv sowie individuell mit unseren Kunden in den Dialog treten werden, um gemeinsam die nachhaltigste Lösung für den Bedarf zu ermitteln. Wir folgen nicht der Logik „one service fits everyone“.
Während der Pandemie hat sich vor allem das Online-Schulungsangebot als Erfolg erwiesen: Kunden brauchen weiterhin die Schulungen, die von uns durch die ReinraumAkademie schnell digital angeboten werden konnten.
Welche nächsten Schritte sind geplant?
Wir werden weiterhin an unseren Services arbeiten. Das Thema Dekarbonisierung unseres Business wird uns im nächsten Jahr weiterhin beschäftigen und wir werden noch Anpassungen bei unseren Wäschereien vornehmen. Wir entwickeln ein Konzept der klimaneutralen Wäscherei, in der wir den Ressourcenverbrauch reduzieren und unsere Emissionen so niedrig wie möglich halten wollen.
Vielen Dank für das Gespräch.
CWS Workwear unterstützt die Sustainable Development Goals „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, „Maßnahmen zum Klimaschutz“ sowie „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“.
Enkelfähig – morgen beginnt immer heute
Wir bei CWS handeln enkelfähig. Als Teil der Enkelfähig-Initiative unserer Muttergesellschaft Haniel tragen wir mit unserem zirkulären Geschäftsmodell zu einer gesünderen und sicheren Zukunft bei.
Bei CWS übertragen wir Enkelfähigkeit in unsere übergreifende Nachhaltigkeits-Strategie Think Circular und schaffen Werte für Generationen, indem wir wirtschaftlichen Erfolg mit werteorientiertem Handeln verknüpfen. Für uns hängen Nachhaltigkeit und Profitabilität eng zusammen. Wir wirtschaften generationengerecht und damit enkelfähig.
Für eine gesündere und sichere Zukunft. Ab heute.